Mitgliederversammlung 2021
Nachwuchsmangel bei der Fehlheimer Feuerwehr
Bei der Fehlheimer Feuerwehr standen Beförderungen an. Unser Bild zeigt (v.l.) Sascha Klein, Tobias Jehlicka,Katharina Bürkle, Christian Friedrich und Wehrführer Rüdiger Linder. © Neu
Fehlheim. Wehrführer Rüdiger Linder sprach von einem „Untätigkeitsbericht“. Denn auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Fehlheim hatte die Pandemie im vergangenen Jahr massive Auswirkungen auf Veranstaltungen und Aktivitäten. Auch Lehrgänge mussten ausfallen. Sitzungen und Unterrichtseinheiten konnten immerhin als Videokonferenzen durchgeführt werden.
Der letzte Präsenzunterricht fand am 12. März 2020 statt. Danach gingen die Kameraden weitestgehend auf Abstand – und in den Lockdown. Thema damals: Schutzmaßnahmen gegen Corona-Infektionen im Feuerwehreinsatz. Davon gab es im letzten Jahr lediglich fünf an der Zahl: zwei Rufe zur Unterstützung des Rettungsdienstes bei medizinischen Notfällen, ein Wespeneinsatz und ein Fehlalarm.
Ein brennender Müllbehälter an der Bushaltestelle Rodauer Straße war der einzige veritable Brandalarm. Auch die Sicherheitsdienste im Parktheater und die Brandschutzerziehung in der Carl-Orff-Schule fielen aus.
Der Feuerwehrverein musste den Tag der offenen Tür absagen und auf die sonst üblichen Einnahmen verzichten. Der Kassenbestand rangiert dennoch im schwarzen Bereich, da sich im Berichtsjahr auch die Ausgaben sehr in Grenzen gehalten haben, wie Rechner Martin Mäncher mitteilte. Der Ersatzbeschaffung für den Mannschaftstransportwagen (MTW) steht demnach nichts im Wege. Der restliche Fuhrpark und sämtliche Geräte seien in einwandfreiem Zustand, heißt es aus der Feuerwehrspitze.
Beim Blick in die Kinder- und Jugendabteilungen offenbaren sich allerdings „rote Zahlen“: Der Nachwuchs schrumpft wieder. Die Jugendwehr hat sich von neun auf vier Mitglieder reduziert, neben zwei Abgängen wurden zwei Kollegen in die Einsatzabteilung übernommen. Die Löschfüchse haben sich um fünf auf drei Bambinis verkleinert.
„Ein einschneidendes Jahr“, kommentierte Rüdiger Linder bei der Jahreshauptversammlung am Stützpunkt, bei der am Freitag ausschließlich Geimpfte anwesend waren, wie es am „Check in“ hieß.
Die traditionelle Weihnachtsbaumsammlung im Januar konnte gerade noch stattfinden, ab Frühjahr wurde der Dienstbetrieb auch für die junge Generation komplett eingestellt. Zeltlager auf Bezirks- und auf Kreisebene wurden abgesagt. Um trotz Minimalbetrieb etwas Präsenz zu zeigen, hatte die Jugendwehr im Dezember eine Nikolausaktion initiiert. Mit 107 Anmeldungen ein großer Erfolg, betonte der Wehrführer.
Für die angemeldeten Kinder gab es ein kleines Präsent vor der Haustür. „Kontaktlos“, wie Rüdiger Linder betonte. Eine Wiederholung der Aktion in diesem Jahr sei daher nicht ausgeschlossen. Der Fehlheimer Feuerwehrchef und Vereinsvorsitzende, der seit über 26 Jahren an der Spitze der Wehr steht, dankte allen Kameraden, die trotz Krise aktiv waren und weiterhin sind.
Er hoffe jetzt wieder auf mehr Normalität im Dienstbetrieb wie im Vereinsleben. Grußworte sprachen die Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, Ortsvorsteher Stefan Stötzel und der ehrenamtliche Stadtrat Andreas Scharff. Er lobte die Arbeit der Wehr, die auch von außen wahrgenommen werde. Stötzel versicherte der Jugendabteilung die Unterstützung des Ortsbeirats bei der Gewinnung von neuen Mitgliedern. Dafür will man unter anderem im Fehlheimer Neubaugebiet für die Nachwuchsarbeit werben.
Gemeinsam mit dem stellvertretenden Stadtbrandinspektor Thomas Strößinger nahm Rüdiger Linder am Freitag noch einige Beförderungen vor. Tobias Jehlicka wurde in die Einsatzabteilung übernommen, in den Dienstgrad des Feuerwehrmannes und der Feuerwehrfrau befördert wurden Christian Friedrich, Katharina Bürkle und Frederic Berger (nicht anwesend).
Alle haben ihren Weg von der Jugendwehr bis in die Einsatzabteilung in Fehlheim absolviert. Der stellvertretende Wehrführer und zweite Vorsitzende Sascha Klein wurde zum Brandmeister ernannt.
Text: Thomas Tritsch / Bergsträßer Anzeiger
