Rüdiger Linder steht seit 20 Jahren an der Spitze der Fehlheimer Feuerwehr
"Ich bin mit der Feuerwehr großgeworden". Rüdiger Linder (44) trat vor 31 Jahren als 13-Jähriger der Fehlheimer Feuerwehr bei, und ist seit 20 Jahren der Steuermann.
In seiner Zeit als Wehrführer meisterten die Fehlheimer eine Herausforderung, die ihn mit berechtigtem Stolz erfüllt: das eigene Feuerwehrgerätehaus. Die Mannschaft tat sich als Baumeister hervor. In das städtische Gebäude flossen Eigenleistungen im Wert 175 000 Euro. Nur unter diesen Voraussetzungen konnte die Unterkunft an der Mittelstraße überhaupt errichtet werden.
8000 Arbeitsstunden investierten die Brandschützer. "Wir haben eingangs geschaut, welche Berufe die Feuerwehrleute ausüben, und sind schnell zu dem Ergebnis gekommen, dass alle Professionen zu finden sind, die für einen Hausbau nötig sind." Zwischen 2006 und 2008 wurde regelmäßig abends und samstags gewerkelt. Maurer, Dachdecker, Verputzer, Elektriker oder Heizungsbauer - sie alle trugen ihr Scherflein zum gemeinsamen Projekt bei. Jetzt "bewohnen" sie eine Unterkunft, die eine besondere Handschrift - die der gesamten Mannschaft - trägt. "In unserem Feuerwehr-Zuhause fühlen wir uns richtig wohl".
Die Arbeit der Feuerwehr hat sich im Zeitalter des technischen Fortschritts den Neuerungen nicht verschlossen. Im Rückblick auf 20 Jahre an der Spitze sprach Linder gar von einem "Quantensprung". Derzeit beschäftigt die flächendeckende Nutzung des Digitalfunks die Feuerwehrleute. Dem tragen auch neue organisatorische Strukturen Rechnung, die in eine engere Vernetzung und Kooperation der Wehren in den westlichen Stadtteilen Schwanheim, Langwaden und Fehlheim münden.
Geblieben ist trotz einer Fülle von zusätzlichen Verordnungen die bodenständige Arbeit der Feuerwehrleute. Die Bekämpfung von Großbränden ist nur ein kleiner Ausschnitt. Die unspektakulären Hilfeleistungen - wie das Entfernen von Wespennestern oder die zahlreichen Brandschutzdienste - gehören in den Katalog der Tätigkeitsfelder, die erledigt werden.
Rüdiger Linder bleibt als Steuermann an Bord der Fehlheimer Wehr, mit der er sich seit Jugendzeiten verbunden fühlt. In Fehlheim geboren, richtete er auch seine beruflichen Fühler immer auf seinen Heimatort aus: "Hier wegzuziehen war für mich nie eine Option." Heute ist er in Darmstadt in der Verwaltung im IT-Bereich tätig. moni/Bild: Funck
© Bergsträßer Anzeiger, Mittwoch, 14.01.2015