Freiwillige Feuerwehr Fehlheim

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Jahreshauptversammlung 2015

Fehlheim: Vor Beginn der Sitzung wurde die Feuerwehr zu einem Einsatz gerufen / Beim Hessentag 500 Stunden aktiv

Versammlung mit stürmischem Auftakt

Jahreshauptversammlung 2015

 

Fehlheim. Die Feuerwehr als Retter in der Not: In prekären Situation sind die Blauröcke zur Stelle. Ohne Blaulicht und Martinshorn und ohne öffentliches Aufsehen widmen sie sich ebenso selbstverständlich den unspektakulären Fällen. Wie am Samstag als Ouvertüre zur Jahreshauptversammlung.

Bevor Wehrführer und Vorsitzender Rüdiger Linder die Tagung in der Unterkunft eröffnen konnte, wurde seine Mannschaft zum ersten Einsatz in diesem Jahr gerufen: Man sicherte das Dach eines Hauses, das bei den stürmischen Böen zu einer Gefährdung von Fußgängern zu werden drohte. Ein Beispiel für eine Hilfeleistung, die die Zeichen für das Zusammenleben in der Gemeinschaft positiv ausrichtet.

 Gute Zusammenarbeit

Vor diesem Hintergrund setzte die Veranstaltung, in der zumeist trockene Daten und Statistiken auf der Agenda standen, einen unmittelbaren, griffigen Akzent. Rüdiger Linder blickte auf ein Jahr zurück, in dem vor allem der Hessentag die Mannschaft in Atem hielt. Brandsicherheitsdienste im Weindorf, im HR-Zelt, in der Arena an der Hessentagsstraße und auf der Festmeile standen auf dem Plan.

Allein hierfür investierten die Fehlheimer Floriansbrüder über 500 Stunden. Um für einen eventuellen Notfall bei einem Fest gerüstet zu sein, zu dem mehrere Millionen Menschen erwartet wurden, musste im Vorfeld eine gut durchdachte Strategie entwickelt und geprobt werden.

Als einen besonderen Nebeneffekt hob Linder die gute Zusammenarbeit unter den Bensheimer Stadtteilwehren hervor, die man mit dem Mega-Event bestärken konnte. Daneben wickelte man den "normalen Einsatzbetrieb" ab, löschte brennende Strohballen, beseitigte Wespennester und Ölspuren und kümmerte sich nach starken Unwettern um die Folgen. Zu den Wohnungsbränden in Lorsch wurden auch die Fehlheimer hinzugezogen. Bei all diesen Hilferufen bewiesen die 25 Aktiven, dass sie über ein gutes Fundament in der Ausbildung verfügen, das man in Übungen, Unterricht und Fortbildungen verfestigen konnte.

Die Feuerwehr Fehlheim ist nicht nur eine stabile Säule und gut vernetzt im Katastrophenschutz der Stadt, sondern auch ein fester Bestandteil im Dorf. Zwar musste man im letzten Jahr den Tag der offenen Tür, der traditionell die Unterkunft zwei Tage zum Dreh- und Angelpunkt der Bevölkerung werden lässt, streichen. Zu viel Zeit und Raum nahm der Hessentag in Anspruch.

Präsent war man aber selbstverständlich bei diversen Veranstaltungen im Ort. Linder nannte als Beispiele die Fastnacht des KKMV, den Kerweumzug, die Ehrenwache am Volkstrauertag oder den Martinsumzug des Kindergartens. Selbstverständlich beteiligte man sich an Veranstaltungen benachbarter Wehren und besuchte Sitzungen von Feuerwehrausschüssen. Auch die Jugendfeuerwehr hatte am Samstag bereits Tatkraft bewiesen. Tagsüber hatte sie mit Traktoren und Anhängern die Wohngebiete durchkämmt und ausgediente Christbäume eingesammelt - ein jedes Jahr wiederkehrender Service, den die Bevölkerung gern in Anspruch nimmt.

Die Mädchen und Jungen aus der Jugendfeuerwehr wechseln im Regelfall nach erfolgreich abgeschlossenen Lehrgängen und ersten bestandenen Prüfungen in die Einsatzabteilung. Jugendwart Ralf Blechschmitt ist froh, dass das Team wieder zu einer stabilen Größe gewachsen ist. Zehn Jugendliche und acht Löschfüchse üben sich bereits in der Rolle des Feuerwehrmanns.

Lob für großes Engagement

Großes Lob ernteten die Betreuerinnen Katharina Stanzel und Carolin Brunnengräber für ihr Engagement. "Wir dürfen aber nicht aufhören, die Werbetrommel zu rühren", mahnte Rüdiger Linder.

Stadtbrandinspektor Willi Plaschke lobte den doppelten Einsatz der Betreuerinnen: zum einen als Aktive in der Wehr, zum anderen in der Ausbildung des Nachwuchses. Die Jahreshauptversammlung ist stets der Rahmen für Beförderungen. So konnten Bürgermeister Rolf Richter und Stadtbrandinspektor Willi Plaschke Harald Berger zum Feuerwehrmann ernennen. In diesem Jahr kam dem Prozedere eine besondere Relevanz zu. Für Rolf Richter war es in Fehlheim die erste "Amtshandlung" als Feuerwehrdezernent, für Willi Plaschke ist es nach zwanzig Jahren als Stadtbrandinspektor der letzte Besuch einer Jahreshauptversammlung im westlichen Stadtteil. Im März wird sein Nachfolger gewählt.

Turnusmäßige Wahlen standen in diesem Jahr nicht auf der Agenda. Lediglich die Riege der Beisitzer musste nach dem Tod eines Mitglieds ergänzt werden. Die Lücke wird Sascha Klein füllen. 

© Bergsträßer Anzeiger, Mittwoch, 14.01.2015 (Text: moni, Bild: Funck)