Feuerwehr: Chemikalien in Heimlabor nicht sachgemäß gelagert
Großeinsatz in Fehlheim
Fehlheim. Ein Heimlabor mit Chemikalien hat gestern Abend im Stadtteil Fehlheim einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Gegen 17.45 Uhr alarmierte ein Hauseigentümer in der Straße Am Niederwald die Einsatzkräfte, weil er in der Garage einen stechenden Geruch - wie nach Salzsäure - wahrgenommen hatte.
Die Feuerwehr nahm das im Haus befindliche Chemielabor ins Visier. Wie sich herausstellte, waren etliche der Chemikalien nicht richtig deklariert oder befanden sich in verrosteten Gebinden. "Wir wissen nicht, um welche Chemikalien es sich handelt und wie sie im Zweifelsfall reagieren", erklärte Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn im Gespräch mit dieser Zeitung.
Die Feuerwehr ging deshalb auf Nummer sicher und ließ alle Chemikalien unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen zunächst in Spezialbehälter füllen und später durch eine Spezialfirma abtransportieren. In Schutzanzügen holten die Feuerwehrleute die Behältnisse aus dem Haus. Die direkt benachbarten Häuser wurden evakuiert. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", betonte Karn. Der Einsatz dauerte bei Redaktionsschluss immer noch an.
30 Einsatzkräfte vor Ort
Insgesamt waren 30 Einsatzkräfte der Feuerwehren Fehlheim und Bensheim mit mehreren Fahrzeugen vor Ort. Die Wehren von Gronau und Zell wurden nachalarmiert, um den Stützpunkt besetzt zu halten. Außerdem waren ein Großaufgebot des DRK und ein Arzt vor Ort, falls es zu einem Chemieunfall gekommen wäre. Auch die Kriminalpolizei wurde später eingeschaltet.
Im Wohngebiet am Rande von Fehlheim war die Aufregung während des über Stunden dauernden Einsatzes groß. Zahlreiche Anwohner kamen aus ihren Häusern und erkundigten sich besorgt nach der Ursache des Großeinsatzes. cim
© Bergsträßer Anzeiger, Montag, 08.06.2015 / Bild: Matern